Penstocks
Druckrohrleitungen: Wenn der Berg Strom produziert
Hier, in den steilen Tälern des Pays des Écrins, rollt das Wasser nicht nur die Pisten hinunter, sondern es funktioniert. Seit Ende des neunzehnten Jahrhunderts wandeln Druckrohrleitungen diese natürliche Energie in Elektrizität um. Das Prinzip ist einfach, aber genial: Wasser in der Höhe auffangen, mit voller Geschwindigkeit in geneigte Rohre tauchen und den aufgestauten Druck nutzen, um Turbinen anzutreiben.
EIN WENIG GESCHICHTE
In L’Argentière-la-Bessée war es ein gewisser Gilbert Planche, der groß dachte. 1910 ließ er ein Wasserkraftwerk errichten und stellte sich ein spektakuläres System vor, um es anzutreiben: einen riesigen Metallsiphon, der den Fluss am Eingang zur Bâtie des Vigneaux überspannt. Dieser ungewöhnliche Bogen verbindet die Wasserfassungen der Gyronde mit denen der Durance. Aber Vorsicht, es kam nicht in Frage, es in irgendeiner Weise zu füllen: Das Wasser musste auf beiden Seiten gleichzeitig eindringen, um eine Explosion zu vermeiden!

Der Rest der Reise verläuft unter der Erde. In den Fels gegrabene Stollen schützen den Wasserkreislauf bis zu vier 174 Meter hohen Druckrohrleitungen, die steil über der Anlage thronen. Seitdem wurden sie durch zwei größere ersetzt, die auch heute noch aktiv sind.
Möchten Sie alles aus nächster Nähe sehen? Folgen Sie dem Wanderweg des Kulturerbes im Zentrum von L’Argentière, wo Sie die noch vorhandenen Rohre bewundern können. Und wenn Sie auf unterhaltsame Weise in diesen Teil der Industriegeschichte eintauchen möchten, probieren Sie die Augmented-Reality-Tour Falling from the water über die RendR-App.

Wo kann man Druckrohrleitungen entdecken?
- L’Argentière-la-Bessée : Rohre vom Stadtzentrum aus sichtbar, Kulturerbepfad
- Vallouise-Tal : Siphon aus der Luft sichtbar, wenn man von l’Argentière kommt
- Digitale Reise „Aus dem Wasser fallen“ in der RendR App
- Alle Kulturerbe-Punkte in der Hautes-Alpes Heritage App


