Kirchen und kapelle

Egal, ob Sie im Sommer Les Vigneaux und die wunderschöne Kirche des Ortes, Vallouise, die Kapelle und die Kirche des Ortes, Pelvoux oder Ailefroide,  Puy-Saint-Vincent und seine Kapellen besichtigen – Sie werden von den Schätzen dieser kleinen Paradiesflecken begeistert sein, deren Kulturerbe Ihnen die Geschichte des Vallouise-Tals offenbart. 

Die Entdeckung des Tals, das mit einem reichen historischen Erbe aufwartet, sollten Sie ebenfalls nicht verpassen: Die Kapelle Saint-Jacques-de-Prelles, die Silbermine, die Kapelle Saint-Jean in L'Argentière-la-Bessée und das wunderschöne Freissinières-Tal mit seiner waadtländischen und protestantischen Kultur, das man insbesondere durch geführte Sommerbesichtigungen in Begleitung der Museumsführerin Elsa Giraud entdecken kann.

Der Ort L'Argentière-la-Bessée ist außerdem bekannt für sein industrielles Erbe – wir empfehlen den Industriespaziergang "La balade du circuit industriel", der zu den 9 Themenwegen der Region Pays des Écrins zählt.

KIRCHE SAINT-LAURENT IN LES VIGNEAUX

Diese wunderschöne Kirche aus dem 14., 15. Jahrhundert mit ihren Sonnenuhren ist als historisches Denkmal klassifiziert. Sie werden dort einen sehr schönen Kirchturm im romanisch-lombardischen Stil und einen herrlichen, von Steinsäulen mit skulptierten Kapitellen (Blätter und Köpfe) gestützten Steinportalvorbau sehen.

Die Torflügel werden durch ein schmiedeeisernes Schloss und einen mit einem Chimärenkopf endenden Riegel geschlossen. Zwischen dem Gewölbe und dem Rundbogen stellt ein Wandgemälde eine auf das 16. Jahrhundert datierte Mariä Verkündigung dar. Die südliche Wand ist mit Freskenmalereien zum Thema der sieben Todsünden und deren Bestrafungen bedeckt.

Im Inneren (bitte fragen Sie im Rathaus nach dem Schlüssel) kann man eine Darstellung der Präsenz des Göttlichen, Jesajas, einer Majestas Domini, des Tetramorphs und der Krönung Mariens sehen.

Zwei im Jahre 1750 angefertigte Sonnenuhren an der Süd- und Westseite des Kirchturms überragen den Ort. Sie wurden im Jahre 1989 durch das Atelier Tournesol restauriert. Dieses Atelier hat im selben Jahr an der Wand des ehemaligen Pfarrhauses eine moderne Sonnenuhr zum Gedenken an das 200-jährige Jubiläum der Französischen Revolution geschaffen.

Die Saint-Laurent-Kirche zählt zu den vielfältigen Schätzen des Kulturerbes. Die Eleganz der aufgrund ihres polygonalen Kirchturms bemerkenswerten Kirche wird durch ihre perfekten Linien, das Marmorsäulenportal und insbesondere durch ihre prächtigen, die Sünden und deren Bestrafungen darstellenden Außenwandmalereien hervorgerufen.

Außen:

Die Saint-Laurent-Kirche in Les Vigneaux wurde im 15. Jahrhundert errichtet und im 16. Jahrhundert teilweise verziert. Sie hat die Form eines Parallelogramms.

Der Kirchturm, der sich gegenüber dem Chorraum erhebt, wurde im lombardischen Stil erbaut. Auf 2 Etagen weist der Kirchturm Fenster mit Rundbogen auf (1. Etage: Doppelfenster, 2. Etage: Dreifachfenster). Die achteckige Turmspitze wird an den Ecken von pyramidenförmigen Abschlusssteinen flankiert. Auf jeder Seite befinden sich Dachfenster über zwei Etagen.

Der Eingang befindet sich auf der rechten Seite des Langhauses. Er ist nach dem Vorbild der Kathedrale von Embrun verziert. Der Eingang wird von einem Portalvorbau geziert, der aus 2 Säulen mit skulptierten Kapitellen (Blätter und Köpfe), einem Kreuzrippengewölbe und Spitzbögen besteht.

Das Rundbogenportal weist drei Säulen auf. Zwischen dem Gewölbe und dem Rundbogen befindet sich ein beschädigtes Wandgemälde aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, das eine Verkündigung darstellt. Zu erkennen sind der Erzengel Gabriel und die Jungfrau Maria auf beiden Seiten einer lilienverzierten Vase. Die Türflügel werden durch ein Schloss und einen flachen, mit einem Chimärenkopf endenden Riegel geschlossen.

Gegenüber dem Portal befindet sich ein Weihwasserbecken.

An die Südwand wurden vermutlich im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts die sieben Todsünden (Hochmut, Geiz, Wollust, Neid, Zorn, Völlerei und Trägheit) und deren Bestrafungen gemalt.

Im Inneren:

Die Kirche besteht aus einem Langhaus mit einem durch Gurtbogen verstärkten Spitztonnengewölbe. Es ist in 4 Joche unterteilt.

Der Chorraum weist eine flache und leicht verzogene Apsis mit Kreuzrippengewölbe auf.

Die Wandverzierung befindet sich auf den Gewölben und einer Chorraumwand. Man kann eine Darstellung der Präsenz des Göttlichen, Jesajas, einer Majestas Domini, des Tetramorphs (die 4 Evangelisten: Lukas, Johannes, Matthäus und Markus) und der Krönung Mariens sehen. 5 Apostel und ihre Attribute sind zu erkennen: Petrus (Schlüssel und Buch), Andreas (Andreaskreuz), Johannes (Kelch), Jakobus der Ältere (Pilgerstab und -hut) und Thomas (Gürtel).

Die Taufbecken befinden sich im hinteren Teil der Kirche.

KAPELLE IN AILEFROIDE

Die Kapelle Saint-Pierre-et-Saint-Paul in Ailefroide wurde vermutlich Anfang des 18. Jahrhunderts erbaut und zählt wahrscheinlich zu den ältesten Bauwerken.

Derzeit läuft ein Renovierungsprojekt für die Kapelle.

KIRCHE IN VALLOUISE

Sehr schöne, ganzjährig geöffnete Kirche aus dem 15. Jahrhundert mit Wandmalereien, einem Baptisterium und einer Pietà.

Die majestätische und imposante Kirche Saint-Étienne im Ortszentrum ist als historisches Denkmal klassifiziert.

Der Kirchturm mit seiner achteckigen Steinturmspitze, die an den Ecken von pyramidenförmigen Abschlusssteinen flankiert wird, ist 45 Meter hoch. Als Baumaterial wurden farbenreiche Steine aus der Region verwendet. Das Eingangsportal der Kirche besteht aus rosafarbenem Guillestre-Marmor. Das Portal weist geschnitzte Tafeln und ein Schloss mit einem Riegel mit einem Chimärenkopf auf. Am Frontgiebel der Eingangstür stellen Wandmalereien den Dreikönigstag, die Verehrung der Heiligen Drei Könige und das Jesuskind dar.

Im Inneren ist das Bauwerk, das über einen basilikalen Grundriss und drei Langhäuser verfügt, schlicht. Das Mittelschiff wird von einem Tonnengewölbe mit leicht gebrochenem Rundbogen bedeckt, das von Doppelbögen getragen wird. Der Altaraufsatz aus vergoldetem Holz stammt aus der Mitte des 16. Jahrhunderts.

Gehen Sie in das Ortszentrum von Vallouise zum Ortsplatz

BÜSSERKAPELLE

Diese Kapelle war früher der Bruderschaft der Büßer vorbehalten. Schöne Fresken aus dem 18. Jahrhundert verzieren die Fassade.

Während der Sommersaison dient die Kapelle als Raum für Wechselausstellungen.

KAPELLE SAINT-VINCENT IN PUY-SAINT-VINCENT

Zwischen Puy-Saint-Vincent und Les Prés, am Anfangsabschnitt der Straße "Route de Narreyroux". Diese kleine Bergkapelle wurde im 15. Jahrhundert erbaut, nachdem der Heilige Vinzenz Ferrer zwischen 1399 und 1403 wiederholt als Wanderprediger durch das Tal gezogen war. Die Errichtung und Verzierung der Kapelle, die ihrem Schutzpatron Vinzenz von Saragossa geweiht ist, um dessen Gedenken besser zu bewahren, zählt, was auch auf die anderen Kirchen in diesem Gebiet zutrifft, zu den Bemühungen im Rahmen der katholischen Rückeroberung angesichts der " waadtländischen Häresie ".

Um 1170 lässt Petrus Valdes, ein reicher Bürger aus Lyon, seine Güter zurück und beginnt, das Evangelium zu predigen. Anhänger, die sich " Arme von Lyon " nennen, folgen ihm. Die Waldenser (wie sie von der Inquisition genannt wurden), die im Jahre 1215 als Ketzer erklärt wurden, flüchteten nach und nach in die Hochtäler der Alpen und vor allem in das Vallouise, nach L’Argentière-la-Bessée, in das Freissinières-Tal und in das Cluson-Tal in Italien. Sie werden verfolgt. Um ihre Kontrolle zu stärken, ruft die Kirche Mitte des 15. Jahrhunderts ein umfassendes Programm zur Renovierung und Errichtung von Kirchen und Kapellen ins Leben, im Rahmen dessen den Wandmalereien ein großer Stellenwert in Bezug auf die Überzeugungsfunktion beigemessen wird. Die Verzierung der Kirchen von Les Vigneaux, Vallouise und der Kapelle Saint-Vincent zielt zusätzlich direkt auf die Waldenser.

Das Innere der Kapelle Saint-Vincent ist reich mit Fresken aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts verziert, die im Jahre 1975 wiederentdeckt wurden. Die West- und die Nordwand zeigen die Mission und das Martyrium des Heiligen Vinzenz von Saragossa. Im Chorraum sieht man die Evangelisten, die Apostel und die Überreste einer Majestas Domini. Auf der Süd- und Westwand sind Szenen aus dem Evangelium und Heiligenmartyrien zu sehen.

Diese Kapelle lässt sich in den Sommermonaten besichtigen, entweder donnerstagnachmittags und während der Denkmaltage dank einer ehrenamtlichen Gruppe oder mit einem Museumsführer (nach Vereinbarung).

Eine vom Verein Travers’Arts herausgegebene Broschüre ist beim Fremden verkehrsamt des Pays des Écrins, im Buchhandel oder vor Ort erhältlich (5 €).

Weitere Kulturerbeschätze des Pays des Écrins

Kirche Saint-Appollinaire in L'Argentière-la-Bessée
Kirche Saint-Laurent in La Roche-de-Rame
Kirche Saint-Martin in Saint-Martin-de-Queyrières
Kirche Sainte-Marthe in Puy-Saint-Vincent
Kirche aus dem 14. Jahrhundert in Champcella

In der Region können auch zahlreiche Kapellen besichtigt werden: 

Kapelle Saint-Jean in L'Argentière-la-Bessée
Kapelle Notre-Dame de Narreyroux in Puy-Saint-Vincent
"Chapelle des Pénitents" (Büßerkapelle) in Pelvoux
Kapelle Saint-Jacques de Prelles und Saint-Hyppolite de Bouchier in Saint-Martin-de-Queyrières
Kapellen Saint-Michel und Saint-Roch in La Roche-de-Rame
Kapelle Saint-Laurent in La Roche-de-Rame/Champcella

Entdecken Sie im Sommer unser in den Informationsstellen erhältliches Programm zur Besichtigung des Kulturerbes mit Elsa Giraud, Museumsführerin.